Ratgeber
Da zischt und faucht sie, die gute alte Kaffeemaschine. Die Frage ist aber: Wie lange noch? Denn der klassische Filterkaffee hat mächtig Konkurrenz bekommen. Dazu muss man nur ins Supermarktregal schauen. Neben dem Filterkaffee gibt es da inzwischen schon jede Menge Kaffee in Kapseln oder in Pads.
Mindestens fünf unterschiedliche Systeme konkurrieren derzeit um die Gunst des Verbrauchers, vier Kapselsysteme und ein Pad-System.
So haben wir getestet
Wir haben zehn aktuelle Geräte getestet und wollten herausfinden, welches den besten Kaffee macht. Und welches den besten Kompromiss aus Geschmack, Preis und Umweltverträglichkeit bietet.
Ein Hauptvorteil der Kapsel- und Pad-Maschinen ist, dass jede Tasse frisch zubereitet wird und deshalb auch so schmeckt, nämlich frisch und aromatisch. Der zweite Vorteil liegt darin, dass die Zubereitung unschlagbar bequem ist. Pad oder Kapsel einlegen, Knopf drücken und dreißig Sekunden später ist der Kaffee fertig.
Kapsel einlegen und fertig!
Klar ist auch, dass durch diesen Komfort de Kaffee deutlich teurer wird, als der lose Kaffee in der 500-Gramm-Packung oder als ganze Bohne.
Senseo-Pads: günstig & umweltfreundlich
Am weitesten verbreitet sind die Senseo-Pads. Die kreisrunden Papiertüten gibt es inzwischen in jedem Supermarkt. Bei den günstigsten Angeboten kostet ein Pad nur knapp neun Cent. Dieses System ist die ideale Kombination aus günstigem Preis, gutem Geschmack und Umweltfreundlichkeit.
Senseo-Pads
Die Pads kann man in der Biotonne entsorgen oder einfach in den Hausmüll werfen. Vom Geschmack her können sie allerdings nicht mit gutem Kapselkaffee konkurrieren. Der ist einfach delikater und ausdrucksvoller im Geschmack, aber eben auch teurer und übrigens auch weniger umweltfreundlich. Die mit Aluminium verschlossenen Kunststoffkapseln machen leider eine Menge Müll.
Aber zurück zu den Senseo-Pads. Welche Maschine sollte man sich jetzt kaufen? Wer einfach nur eine schlichte Maschine ohne große Designambitionen sucht, ist mit der Philipps HD 7810, Senseo Original gut bedient.
Die Philipps HD7810
Die gibt es schon für 50 Euro im Handel, sie ist einfach zu bedienen und bei den Kaffeepads gibt es bekanntlich sehr viele Geschmackssorten, auch von renommierten Kaffeeröstern wie Dallmayr oder Jacobs.
Wer’s ein bisschen exklusiver mag, sollte sich die Senseo Twist angucken. Sie bereitet nicht nur zwei Tassen gleichzeitig zu, sondern bietet auch ein sehr elegantes Design und als einzige Maschine ein Touchpanel. Auch mit der Senseo Quadrante von Philip kann man zwei Tassen gleichzeitig zubereiten, allerdings ohne Touchpanel und nicht ganz so lifestylig.
Kapselkaffe für höhere Ansprüche
Wer geschmacklich aber ein bisschen anspruchsvoller ist, und ein richtig delikaten und feinen Kaffee möchte, muss zur Kapselmaschine greifen.
Zum Beispiel ist die Tchibo Cafissimo Classic, die schon für 99 Euro zu haben ist. Die Tchibo sieht aus wie eine original italienische Siebträger-Maschine und der Kaffee schmeckt richtig fein. Ein würziger kräftiger Espresso oder ein vollmundiger „Crema mild“ beweisen, wie gut Kapselkaffee sein kann. Das liegt natürlich auch daran, dass die Cafissimo einen Brühdruck von 15 bar erreicht, und damit für echten Espresso gerüstet ist. Echter Espresso benötigt nämlich mindestens 9 bar.
Die Tchibo-Kapseln gibt es in zwölf unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, zusätzlich gibt es Sondereditionen. Den Kaffee kann man online oder über eine Smartphone-App bestellen oder auch einfach in eine der zahlreichen Tchibo-Filialen kaufen. Kapsel-Kaffee ist bekanntlich deutlich teurer als der Kaffee aus den Pads. Mit mindestens 22 Cent pro Kapsel hält sich Tchibo aber vergleichsweise zurück. Der Tchibo-Kaffee ist deutlich günstiger als beispielsweise der von Nespresso.
Wer Kapseln will, aber auch mal einen Tee oder Kakao trinken will, könnte bei der Bosch Tassimo T 20 fündig werden. Das Highlight der Bosch ist das Barcode-System. Auf jeder Kapsel verrät ein Barcode, welches Getränk in der Kapsel ist.
Die Bosch Tassimo T20
Passend dazu stellt die Maschine dann den Brühdruck, die Temperatur und die Wassermenge ein. Neben Kaffee und Espresso gibt es bei Tassimo viele andere Getränke wie zum Beispiel Tee.
Geschmacklich kann der Kapselkaffee von Tassimo nicht ganz mit den Konkurrenten aus der Kapsel-Fraktion mithalten. Echte Kaffee- oder Espresso-Gourmets werden vielleicht die letzte Raffinesse oder Komplexität im Espresso vermissen. Wer das nicht unbedingt braucht, findet in der Bosch Tassimo T20 einen praktischen formschönen Getränkespender für die ganze Familie.
Krups-Kapselmaschinen für feinsten Kaffee
Richtig anspruchsvollen Kapsel-Kaffee bieten die Maschinen von Krups. Die Maschinen aus der Dolce-Gusto-Serie verwöhnen Nutzer aber auch mit Tee oder Schokolade. Insgesamt stehen mehr als 30 Getränkesorten zur Verfügung. Mit mindestens 29 Cent pro Kapsel ist Dolce Gusto aber fast so teuer wie der Spitzenreiter von Nespresso. Vom Geschmack her sind sie aber auch fast so gut. Der Espresso schmeckt fein und delikat, der Frühstückskaffee vollmundig und aromatisch. Nur der Cappuccino ist vielleicht etwas zu süß.
Für rund 100 Euro gibt es zum Beispiel die Krups Dolce Gusto Circolo Automatic. Die Maschine glänzt vor allem durch eine gute Bedienerführung mit hübschen Lichteffekten.
Die Krups Dolce Gusto Circolo
Eine Alternative wäre die Dolce Gusto Melody 3. Diese Maschine brüht genauso guten Kaffee, hat ein witziges Design und ist schon für 65 Euro zu haben. Eine Besonderheit der Melody 3 ist die manuelle Bedienung. Damit kann man die Wassermenge nach dem individuellen Geschmack einstellen.
Wie bei allen Maschinen mit Kapselsystem fällt aber auch hier eine Menge Müll an.
Nespresso: bester Geschmack im Test
Apropos Geschmack: Wer den besten Geschmack sucht, den Kapselkaffee bieten kann, kommt am System von Nespresso nicht vorbei. Zum Beispiel die Pixie von de Longhi. Sie glänzt nicht nur mit außergewöhnlichem Retro-Design und durchdachter Bedienung, sie macht auch exzellenten Kaffee. Feinen, ausdrucksvollen Espresso mit dichter Crema oder richtig italienischen Cappuccino.
Die DeLonghi Pixie
Etwas größer als die Pixie ist die De Longhi Citiz & Milk. Im Straßenpreis von ungefähr 170 Euro ist auch ein Milchschäumer dabei. Der Geschmack aus den Nespresso-Kapseln ist genau wie bei der Pixie einfach hervorragend.
Insgesamt gibt es 21 edle Kaffeesorten bei Nespresso. Allerdings kostet eine Kapsel mindestens 35 Cent. Außerdem gibt es Nespresso nicht im Supermarkt und nicht in irgendwelchen Onlineshops. Man muss schon zu Nespresso selbst gehen, d.h. in eine der Espressofilialen oder im Nespresso-Shop bestellen. Hightech-Fans können ihren Kapselkaffee auch per Smartphone-App ordern.
Unser Test-Fazit
Von der Bedienung her gibt es keinen kaufentscheidenden Unterschied zwischen den Maschinen. Der große Unterschied besteht zwischen den Kaffeesystemen. Den edelsten Kapselkaffee machen Nespresso und Tchibo. Wer eine ökologisch korrekten Kaffee ohne Alumüll und mit ordentlichem Geschmack sucht, ist bei Senseo an der richtigen Stelle.
Jede der getesteten Maschinen macht besseren Kaffee als die klassische Filterkaffeemaschine. Auch wenn die noch so zischt und faucht.