Senseo Original Testbericht
Dietmar.Dala, 13. Oktober 2014Wir haben uns die Senseo Original einmal genauer angesehen. Als schlichte Pad-Maschine ohne Schnickschnack, aber mit dem vielversprechenden Zusatz "Original" präsentiert sich die Senseo HD7810 von Philips. Der Test zeigt, ob der Verzicht auf Raffinessen trotzdem einfache Bedienung ermöglicht – und, wie der Kaffee schmeckt.
Die Pad-Maschinen aus Philips Senseo-Serie gehören zu den beliebtesten Kaffeemaschinen für den schnellen Genuss zwischendurch. Auf seiner Webseite bietet Philips derzeit allein 23 unterschiedliche Senseo-Modelle. Die Senseo Original HD7810 ist deshalb interessant, weil sie die einfachste und billigste Variante der Senseo-Maschinen darstellt. Von den Geräten her kaum teurer, aber mit ebenso großer Getränkevielfalt, kommen die Systeme von Bosch Tassimo und Dolce Gusto.
Einleitung
Die Senseo Original ist eine unspektakuläre, einfache und zweckmäßige Pad-Maschine. Von der Kapazität her – der Wassertank fasst nur 0,7 Liter – ist sie am besten für Singles und Paare geeignet. Als Listenpreis gibt Philips 84,99 Euro an. Wer eine Padmaschine mit größerer Kapazität sucht, sollte sich die Quadrante, ebenfalls von Philips ansehen. Im Handel ist sie aber schon ab etwa 50 Euro zu haben. Das Testgerät war in Schwarz, ist aber in vielen weiteren Farben erhältlich, darunter Blau, Rot, Orange, Violett, Grau und Braun.
Das Design der Senseo Original
Das Design der Senseo Original HD7810 kann man modern und schick nennen, großen stilistischen Ehrgeiz strahlt es nicht aus. Das Gehäuse ist aus schwarz glänzenden Kunststoff, der rückseitig angeflanschte Wassertank aus halb transparentem Kunststoff. Der Zylinder, in dem sich die eigentliche Brühtechnik verbirgt, neigt sich dienstfertig dem Benutzer entgegen. Der Kaffeeauslauf ist nicht höhenverstellbar, deshalb passen auch sehr hohe Gläser nicht darunter. Das Trinkgefäß darf höchstens neun Zentimeter hoch sein, wenn man es ohne es zu neigen, vom Abtropfgitter nehmen will.
Insgesamt verströmt die HD7810 den Charme eines klassischen Haushaltsgeräts, was ja durchaus sympathisch ist. Sie benötigt eine Grundfläche von 21 x 38 x 31 cm.
Bedienung der Senseo Original
Alle Senseo-Maschinen funktionieren nach demselben Prinzip, auch die HD 7810. Zum Einlegen der Pads drückt man einen Hebel nach oben und kippt das große Dach nach hinten. Je nachdem, ob man eine oder zwei Tassen zubereiten möchte, benötigt man den flachen oder tiefen Pad-Halter. Beim tiefen Pad-Halter legt man zwei Pads übereinander ein. Die Tasten wirken in der Verarbeitung etwas billig, was der Bedienbarkeit keinen Abbruch tut. Bedienung mit hochwertig gestalteten Bedienelementen findet man beispielsweise bei der Senseo Twist oder eigentlich allen Nespresso-Modellen.
Die Bedienung geht einfach von der Hand. Noch simpler zu bedienen ist nur die Krups Melody 3. Ein Druck auf den Einschaltknopf, der blinkt etwa eine Minute lang, bis das Aufheizen beendet ist. Dann signalisiert ein beständiges Leuchten, dass die HD7810 startklar ist. Man muss sich dann nur noch entscheiden, ob man eine Tasse – linke Taste oder zwei Tassen – rechte Taste – haben möchte. Ein Bedienkonzept, das niemanden überfordern dürfte. Wer auf mehr Optionen und Design-Raffinesse Wert legt, sollte sich das Schwestermodell HD7870/60 Senseo Twist ansehen, die hat sogar ein Touchpanel.
Auch wenn die Philips Senseo HD7810 optisch einen schlichten Auftritt hinlegt, beim Kaffeemachen gehört sie doch zu den schnellsten Modellen. Eine Tasse ist in 20 Sekunden durchgelaufen. Bis der letzte Tropfen in der Tasse gelandet ist, vergehen vielleicht noch mal fünf Sekunden. Zwei Tassen benötigen etwa 45 Sekunden. Damit ist sie schneller als beispielsweise die Senseo Quadrante, die für eine Tasse 30 Sekunden benötigt. Das erste Aufheizen am Morgen ist in einer Minute erledigt, schaltet man die Maschine dann ab und beispielsweise nach einer halben Stunde wieder ein, ist die bereits nach 30 Sekunden startklar.
Geschmack der Senseo Pads
Maschinen mit Pad-Technik erreichen nicht den Pumpendruck von 9 bar, der für die Zubereitung von echtem Espresso mit echter Crema nun mal erforderlich ist. Ein erstklassiger Gourmet-Kaffee ist also nicht drin. Doch ein frischer, wohlschmeckender und aromatischer Kaffee für den Alltag ist kein Problem.
Guter Alltagskaffee
Durch die breite Auswahl an Senseo-Pads von verschiedenen Herstellern dürfte eigentlich jeder seinen Geschmack finden. Ausprobiert habe ich die preiswerten „Caffèe Pads mild“ und „Caffèe Pads kräftig“, zu haben für 1,69 Euro für eine 20-Stück-Packung beim Discounter Penny (8,45 Cent pro Pad). Abgesehen von der etwas eigenwilligen Schreibweise „Caffèe“ sind die Pads der Variante „mild“ wirklich fein und schmackhaft. Die ideale Kombination aus Preis und Geschmack. Schon beim Öffnen der Packung steigt ein verlockendes Aroma in die Nase. Weniger gelungen die Variante „kräftig“. Der Kaffee wirkt fast überröstet und eher herb. Auch „Caffè Crema Intenso“ vom bekannten Hersteller Jacobs – mit 1,99 Euro für 16 Pads deutlich teurer (12,44 Cent pro Pad) – kommt aus der Pad-Maschine nicht ganz so aromatisch wie der Name verspricht. Die Sorte „Chocobreak“ vom Originalhersteller Douwe Egberts bietet Kakao, der zwar insgesamt gut, aber doch etwas wässrig schmeckt. Der „Chococino“ von Dolce Gusto schmeckt allerdings auch nicht gehaltvoller.
Stromverbrauch und Umwelt
Beim Stromverbrauch gehört die Philips Senseo Original einerseits zu den eher sparsamen Maschinen. Beim Aufheizen zieht sie 1200 Watt aus dem Netz. Allerdings schaltet die Maschine erst nach 60 Minuten Nichtbenutzung ab. Das ist eigentlich unnötig lange, andere Geräte wie „Tchibo Cafissimo Classic“ machen schon nach 7 Minuten Feierabend.
Wie bei allen Senseo-Maschinen ist das Thema Müll kein Thema. Die Pads mit dem verbrauchten Kaffeepulver wandern in die Biotonne oder auch mal in den Hausmüll.
Unser Fazit
Wer eine unprätentiöse und ökologisch korrekte Kaffeemaschine sucht, trifft mit der Senseo Original eine gute Wahl. Ein zweckmäßig gestaltetes Haushaltsgerät mit einfachster Bedienung für den schnellen Kaffee zu Hause oder auch im Büro. Geschmacklich können die Pads nicht mit Kapselmaschinen konkurrieren, aber wer sich mit frischem und wohlschmeckendem Kaffee zufrieden gibt, ist hier gut bedient.